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residenzgalerie salzburg gesamtverzeichnis der gemälde 2 Roswitha Juffinger RESIDENZGALERIE SALZBURG Gesamtverzeichnis der Gemälde Complete Inventory of Paintings Salzburg 2010 Impressum © Copyright by Residenzgalerie Salzburg 2010 Für den Inhalt verantwortlich sind die namentlich ausgewiesenen Autoren ISBN 978-3-901443-35-0 Dr. Roswitha Juffinger; Monika Fermin-Vaez, Dr. Gabriele Groschner – Eigentümer und Verleger Residenzgalerie Salzburg Residenzgalerie Salzburg MMag. Christoph Brandhuber, Residenzplatz 1 Universitätsbibliothek – Leiter des Universitätsarchivs 5020 Salzburg / Österreich Mag. Stephan Bstieler, e-mail: office@residenzgalerie.at Bundesdenkmalamt – Landeskonservatorat für Salzburg www.residenzgalerie.at HR DI Walter Schlegel, Landeskonservator für Salzburg i.R. Herausgeber Dir. Dr. Roswitha Juffinger, Residenzgalerie Salzburg Aufnahmen: siehe Abbildungsnachweis Die vorliegende Publikation: Grafik, Layout und Satz Roswitha Juffinger: Residenzgalerie Salzburg – Mag. Anneliese Kaar, Salzburg Gesamtverzeichnis der Gemälde erscheint in 2 Bänden Druck Colordruck, Salzburg Band 2 Umschlag Konzept Vorderseite: Dr. Roswitha Juffinger Salomon van Ruysdael, Seelandschaft mit Segler links, Detail, RG Inv. Nr. 552 BAND 2 / Volume 2 Christoph Brandhuber Johann Rudolph Graf Czernin von Chudenitz (1757–1845) Ein Leben für die Künste Als Leopold Mozart (Abb. 1) am frühen Morgen des 30. September 1777 von seiner Wohnung aus nach Neuigkeiten auf dem Hannibalplatz (heute: Makartplatz) Ausschau hielt, konnte er beobachten, wie der eilig aus der Residenz herbeigeholte „Hofflügl“ in das Hoftheater gebracht wurde.1 Eine adelige Gesellschaft traf bald, „einer nach dem andern“, zur Generalprobe eines Theaterstücks ein, für das Johann Michael Haydn „eine ganz neue Musick“ komponiert hatte, „die Treflich ware, und ganz mit dem Stück als Türckisch“ harmonierte.2 Gegeben wurde von einer Gruppe adeliger „Dillettantj“ die berühmte „Zaïre“ von Voltaire,3 eine der erfolgreichsten und meistgespielten Tragödien des französischen Dichters.4 Der jugendliche Hauptdarsteller, Regisseur und Initiator der erlauchten Schauspieltruppe kam zum Hoftheater in einer eleganten „chaise“ vorgefahren, der er vor den Augen Leopold Mozarts „zur Probe“ entstieg: Johann Rudolph Graf Czernin von Chudenitz, der Neffe des Salzburger Fürsterzbischofs. vorgesehen war. Die fünf Studienjahre in Salzburg sollten den jungen Grafen für sein Leben prägen. Er wurde Zeuge der zahlreichen Reformen, die sein Oheim im Geist der Aufklärung vorantrieb: Schulwesen, Armen- und Gesundheitsfürsorge lagen dem Landesfürsten ebenso am Herzen wie eine erfolgrei- Im Zwielicht der Aufklärung Providum imperium felix – „Eine voraussehende Regierung ist glücklich.“ Mit diesem Wahlspruch trat Hieronymus Joseph Franz de Paula Graf von Colloredo (Abb. 2) im Jahre 1772 die Herrschaft über das Fürsterzbistum Salzburg an.5 Wie seine Vorgänger begann er bald seine Familie um sich zu scharen, seine Schwestern, die Gräfinnen Wallis6 und Schönborn, sowie seine Nichte, die Gräfin Lützow. 1774 traf sein 17jähriger Neffe Graf Czernin in Salzburg ein, dessen Studium an der Benediktineruniversität Abb. 1 Matthias Gottfried Eichler (1748–1817)/Zeichner, Jacob Andreas Fridrich (1714–1779)/Stecher, Porträt von Leopold Mozart (1719–1787), Kupferstich, entstanden um 1756, Titelkupfer aus Leopold Mozarts „Versuch einer gründlichen Violinschule“, Augsburg 1756, Salzburger Universitätsbibliothek, Sign. R. 3203 I. 435 che Finanz- und Wirtschaftspolitik, mit der er Missernten und Hungersnöten entgegenzuwirken verstand.7 Czernin wird später auf seinen Europareisen Armenhäuser, Spitäler und Gefängnisse besuchen und bei der Bewirtschaftung seiner Landgüter ökonomisches Talent beweisen. Mit dem Oheim verband ihn überdies die Vorliebe für Reitpferde,8 Jagd und Geigenspiel. In Salzburg erlebte Graf Czernin die gravierenden Einschnitte im Bereich der Volksfrömmigkeit, die Colloredo gegen die religiösen Gefühle seiner Untertanen bedenkenlos durchzusetzen wusste: Der Fürsterzbischof strich etliche Feiertage, kürzte die Stiftungen und verringerte die Zahl der Ordensgeistlichen, indem er ihnen lächerliche Ordenstrachten aufzwang, um sie so dem Gespött der Bevölkerung preiszugeben.9 Eingeschränkt wurden Wallfahrten und Bittprozessionen, ungern waren Marien- und Heiligenverehrung gesehen, viele Volksbräuche durften nicht mehr gepflegt werden und gerieten in Vergessenheit. Im Arbeitszimmer des Landesfürsten standen, mit Seidentüchern verhüllt, die Büsten von Voltaire und Rousseau,10 die mit ihren Schriften Gott geradezu aus der Mode gebracht hatten. Doch bald wurde ein neues, abenteuerliches Spiel mit dem Übersinnlichen ersonnen. Ausgerechnet die Generation der geistreich-galanten und witzig-frivolen Aufklärer und Enzyklopädisten fiel auf trickreiche Betrüger und gerissene Gauner herein: Kaum ein Mann von Adel, kaum eine Dame von Welt, die damals nicht für teures Geld von Cagliostros Lebenselexir berauscht,11 von Mesmers Magnetismus12 angezogen und von Lady Hamiltons Attitüden13 zutiefst bewegt gewesen wären. Auch in Salzburg sah man sich bald gezwungen, gegen einen solchen Scharlatan und Beutelschneider vorzugehen: Johann Joseph Gaßner hatte sich als Exorzist einen Namen gemacht, denn „alles, was sich triefäugig gesoffen, epileptisch getanzt, spasmatisch gefressen und schwächlich gehurt hatte, lief [zu ihm] nach Ellwangen, um sich den Teufel aus dem Leib schwören zu lassen“.14 Als Metropolit 436 erließ Fürsterzbischof Colloredo 1776 einen Hirtenbrief gegen Gaßners Teufelsaustreibungen und Wunderkuren.15 Als Johann Rudolph Graf Czernin 1845 im Alter von fast 88 Jahren starb, entdeckte man unter seinen nachgelassenen Papieren diesen Hirtenbrief seines erzbischöflichen Oheims, der ihn als Zeugnis des geistigen Wechselklimas einer Epoche sein ganzes Leben lang begleitet zu haben scheint, als Jugenderinnerung an die Salzburger Tage.16 Glanzvolle Partien Wer sich in die Familiengeschichte des Hauses Czernin einliest,17 stellt bald fest: Vor allem die faszinierenden Frauengestalten sind es, denen das Geschlecht seinen Glanz verdankt. In beinahe jeder Generation ist es den männlichen Czernins gelungen, eine besondere Braut heimzuführen, durch deren Herkunft und Geist das Ansehen der Familie eine stete Steigerung erfuhr. Am Anfang ihres Erfolgs stand die unbedingte Treue zu Kaiser Ferdinand II., der das Geschlecht während des Dreißigjährigen Krieges in den Freiherrnstand (1623) und kurz darauf in den Grafenstand (1627) erhob.18 Schon der erste Graf,19 ein erfahrener Kriegsmann und Diplomat an der Hohen Pforte, traf mit der hochgebildeten Anna Silvia Caterina Caretto eine ausgezeichnete Wahl. Sie stammte aus dem Haus der Markgrafen von Savona und gelangte in der böhmischen Historiographie zu Berühmtheit, da sie als eine von wenigen Standesdamen der damaligen Zeit ihre Korrespondenz in tschechischer Sprache abfasste.20 Der kunstsinnige Humprecht Johann Graf Czernin heiratete mit der aus Mantua stammenden Diana Maria d’Ippoliti eine einflussreiche Vertraute der Kaiserin Eleonora Gonzaga. Die junge Gräfin hatte die dritte Gemahlin Kaiser Ferdinands III. auf ihrem Brautzug nach Wien begleiten dürfen und stand anschließend als Hofdame in deren Diensten.21 Sie galt als Schönheit und ging daher als „la Abb. 3 Immatrikulation des Johann Rudolph Grafen Czernin vom 8. November 1776, Autograph: Die 8. Novemb: Illustr(issi)mus Rudolphus Comes Czernin a Chudenitz viennensis. – 5 fl. Beisatz von anderer Hand, Salzburger Universitätsarchiv, bA 3, Matricula Studiosorum, p. 195v. bella Diana“ in die Familiengeschichte ein. Mit Maria Josepha Gräfin Slavata von Chlum war in der folgenden Generation eine reiche Erbin gewonnen, welche die große Herrschaft Neuhaus in die Ehe einbrachte.22 Ihr Urgroßvater war der böhmische Oberstkanzler Wilhelm Slavata, der den Prager Fenstersturz von 1618 überlebt hatte. Die nächste Brautwerbung führte die Czernins nach Brüssel,23 wo um die Hand von Isabella Maria de Merode-Westerloo geworben wurde.24 Deren Vater hatte auf den Schlachtfeldern des Spanischen Erbfolgekriegs Karriere gemacht und verdient zudem als Bauherr25 und Verfasser von Memoiren besondere Beachtung.26 Mütterlicherseits entstammte Isabella Maria der berühmten Familie Pignatelli, aus der auch Papst Innozenz XII. (1615–1700) hervorgegangen war.27 Prokop Adalbert Czernin heiratete am 26. Juni 1746 in Wien Gundacara Antonia, Tochter des mächtigen Reichsvizekanzlers Rudolph Joseph Grafen (ab 1763 Fürsten) von Colloredo,28 dem im Jahre zuvor der Abschluss des Friedens von Füssen gelungen war. So haben die Czernins in kaum hundert Jahren Bildung, Einfluss, Reichtum, Beziehungen und Macht erheiratet, doch erwies sich Prokop Adalbert als ein schwacher Erbe. Das Geld rann ihm aus der Tasche, er verschuldete sich hoch und nachdem seine erste Gemahlin kurz nach der Geburt des gemeinsamen Sohns und Erbens Johann Rudolph gestorben war, fand sich nur noch eine zu Syrakus geborene Tochter eines Generalfeldwachtmeisters,29 die das schwere Los an der Seite des Grafen als dessen zweite Gattin tragen wollte. Die erste Leidenschaft Bereits 25 Monate lebte Johann Rudolph Graf Czernin unter der Aufsicht seines Hofmeisters und Instruktors Oberstleutnant Karl Ludwig Freiherr von Petermann (†1807) in Salzburg, als er sich am 8. November 1776 in das Matrikelbuch der Universität als Hörer des öffentlichen Rechts und der Reichsgeschichte eintrug (Abb. 3).30 Er durfte bald darauf als „Practicant“ an den Sitzungen des Hofrats teilnehmen und „an der Rath Tafel allen Räthen“ vorsitzen.31 Daneben widmete sich der junge Graf dem Erlernen von Fremdsprachen. Als der „englische Sprachmeister Schwarz“ im Mai 1778 in Salzburg weilte, nahm Czernin mit Petermann sowie den Grafen Kuenburg, Althann, Wolfegg und Lodron einige Lektionen und bezahlte „eine Carolin oder Louis d’or das Monat“.32 Oft war er in der Reitschule zu finden, wo er für das Reiterkarussell probte,33 das alljährlich am Namenstag des Landesfürsten (30. September) aufgeführt wurde.34 Zusammen mit dem Salzburger Adel trat er in Theaterstücken auf, wobei er meist die Organisation und die Hauptrolle übernahm.35 Die Musik war das liebste Freizeitvergnügen des jungen Grafen. Johann Michael Haydn zählte zu seinen Lehrern,36 der Salzburger Hofmusiker Antonio Brunetti zu seinen Günstlingen37 und die 437 Mozarts zu seinem Bekanntenkreis. Für Johann Rudolphs Vater komponierte Wolfgang Amadé die „Kontratänze“ (KV 269b) und für seine Schwester das „Lützow-Konzert“ (KV 246). Czernin, der Mozarts Kompositionen „mit dem gewissen feuerrothen gesicht und zitternder Stimme“ enthusiastisch lobte,38 initiierte mit Erfolg Liebhaberkonzerte, da er „mit seiner fiedlerey bey hofe nicht zu frieden“ war und „dirrigieren“ wollte.39 Solche Aufführungen fanden im Mirabellgarten und im Kaffeehaus Staiger statt,40 zudem wurde in den Wohnungen des Domdechanten, des Oberststallmeisters und des fürsterzbischöflichen Leibarztes musiziert.41 Die Liebe zur Musik sollte Czernin sein Leben lang begleiten: 1803 war er Subskribent von Werken des Kirchenmusikers Joseph Preindl (1756–1823);42 Anfang 1824 gehörte er zu dem Kreis „vaterländischer Kunstverehrer“, die Beethoven zu überreden suchten, mit neuen Werken seine „Zurückgezogenheit“ zu beenden;43 1828 organisierte er ein Konzert von Niccolò Paganini (1782–1840) im Burgtheater zu ermäßigten Eintrittspreisen und überreichte dem Künstler im Auftrag von Kaiser Franz I. das Ernennungsdekret zum Kammervirtuosen.44 In Salzburg übte sich Czernin in der Kunst der Kontratänze, bei denen die Tänzer einander paarweise gegenüberstanden und zahlreiche, zum Teil recht schwierige Figuren tanzten. Mit Hingabe wählte er die Masken für die Faschingsbälle bei Hof und im Rathaussaal aus. Unter seiner Regie verkleideten sich die jungen Adeligen als Bootsknechte, Waldmänner und Schweizergardisten. Er selber trat gemeinsam mit seiner Herzensdame, der jungen Maria Theresia Josepha Gräfin von Schönborn (1758–1838), als Götterpaar auf.45 Sein Großvater, der Fürst von Colloredo, der nach dem Tod des Vaters (1777) auch sein Vormund war, sah diese Liebelei nicht gerne, da er die von seinem Enkel gewünschte Braut für zu unvermögend hielt. Beim Antritt von Johann Rudolphs Kavalierstour hoffte der Großvater daher, die Leidenschaft seines Enkels werde während der mehrjährigen Reise abkühlen. Doch sollte 438 er sich täuschen. Johann Rudolph, der Nachfahre so vieler berühmter Ahnfrauen, traf eine Wahl wie noch keiner seiner Vorfahren: Er entschied sich für die Liebe. Auf Reisen Als der junge Graf seine Kavalierstour im Juni 1779 antrat,46 standen seine Gefühle vor einer harten Bewährungsprobe. Aus den folgenden zwei Jahren ist neben Czernins Reisejournal die rührende Korrespondenz eines jugendlichen Liebespaares erhalten.47 Die erste Reisestation war München. Hier wurde Czernin von Kurfürst Karl Theodor (1724–1799) auf Schloss Nymphenburg empfangen. Der bayerische Landesherr war ein „großer Liebhaber von Mahlereien, Antiken, besonders aber von Musik“, die er nach dem Urteil des Grafen „auf den besten Fuß gesetzet hat“.48 Über Freising, Landshut, Regensburg, Nürnberg, Würzburg und Aschaffenburg führte die Reise bis nach Amsterdam, wo Czernin das Krankenhaus besuchte: „Ein sehr saubers Spital für Männer und Weiber welches aber für die Größe der Stadt Amsterdam nicht hinlänglich scheinet; könnte überall zum Muster dienen, wie Häuser von dieser Art unterhalten sollten werden. Die Betten, welche von Seiten der Männer 50, von Seiten der Weiber zahlreicher sind, stehen in zwei Reihen in einem großen Saal, der sehr hoch, und sowohl beleuchtet ist. Und ieder ist in einer Art von Alkoven verschlossen, welcher mit einem grünen Vorhang versehen ist. Das einzige was hier auszusetzen wäre, ist das die Kranken zu zweien in einem Bette liegen; und wenn […] einer stirbt, so bleibt sein Gespann bei ihm liegen bis er verschieden“ ist.49 Bevor Czernin die Weiterreise nach Paris antreten konnte, musste er auf einen Kreditbrief seines großväterlichen Vormunds warten. Dieser traf schließlich zusammen mit einem Schreiben des gestrengen Fürsten ein, der ihm „Sparsamkeit und die Meidung gefährlicher Gesellschaften“ auftrug.50 In Paris schloss der Graf Bekanntschaft mit dem einst mächtigen französischen Staatsmann Étienne-François de Choiseul (1719–1785) und dem später durch die „Halsbandaffäre“ unrühmlich bekannt gewordenen Louis René Édouard Kardinal de Rohan-Guémené (1735–1803).51 Die junge Gräfin Schönborn neckte er mit ihrer Ähnlichkeit zur Königin Marie Antoinette, die ihn durch ihren überaus freundlichen Empfang in Versailles seine Sehnsucht ein wenig hatte vergessen lassen. Maria Theresia Josepha wusste sich jedoch in der nächsten Faschingssaison glänzend zu revanchieren, indem sie ausführlich von den Wiener Maskenbällen schwärmte. Um Johann Rudolphs Eifersucht zu schüren, schrieb sie: „Man kann nicht versäumen, am Faschingssonntag dorthin zu gehen, und ich befürchte, dass ich morgen ein bisschen müde und zu faul sein werde, um zu schreiben“. Sie lenkte aber dann doch in ein Kompliment ein: „Glauben Sie dennoch, dass es mir nicht schwer fallen würde, diese Faulheit zu besiegen und dass ich Ihnen liebend gerne beweisen würde, dass ich mich mit Vergnügen um Sie kümmere“.52 Von Frankreich führte die Reise weiter nach Italien, wo der Graf die Stadt Neapel besuchte. Hier regierte eine weitere Tochter der Kaiserin Maria Theresia, die machtbewusste Maria Carolina von Neapel-Sizilien,53 die Czernin wie „zufällig“ über die junge Gräfin Schönborn ausfragte. Nachdem Johann Rudolph seiner Herzensdame umgehend Bericht erstattet hatte, schrieb diese an ihren verblüfften Verehrer über die Gründe der Königin: „Ich würde schon glauben, dass die Fragen, die sie Ihnen über mich gestellt hat, nicht ohne Absicht waren, um Sie ein wenig in Verlegenheit zu bringen, da sie vielleicht informiert ist, dass Sie ein gewisses Interesse haben, was mich betrifft“.54 Im Hafen der Ehe Als sich die Reise ihrem Ende näherte, erreichte Czernin ein unmissverständlicher Auftrag seines Großvaters: Er habe „einen Entwurf über diejenigen Ausgaben“ vorzulegen, die er nach seiner Rückkehr aus Italien zu bestreiten gedenke – eine Aufgabe, der sich der junge Graf sehr ungern unterzog: „ich muß aber bekennen, daß es mir etwas hart ankommt, einen Plan hierüber zu verfassen“.55 Czernin erkannte freilich die pädagogische Absicht seines Großvaters, ihn selber ausrechnen zu lassen, dass er sich eine vermögenslose Braut nicht leisten könne. Das lange Antwortschreiben an den Fürsten Colloredo war daher wohl durchdacht: Zunächst entschuldigte sich Johann Rudolph, dass er „den Gesinnungen, die mir Euer Gnaden einige mahle zu entdecken geruhten, gewissermaßen zu wiedersprechen“ wage; er sei jedoch der festen Überzeugung, dass „Glück und Zufriedenheit nicht vom bloßen Gelde abhängen“. Er sehe freilich ein: Wenn man eine Frau heiraten wolle, „auf deren Vermögen keine Rechnung zu machen ist; so muß man genügsam selbst vermögend sein, um ohne seine Umstände zu kränken, einen anständigen Heirathsbrief verschreiben“ zu können.56 Dass er über genügend Einkommen verfüge, wolle er dem Großvater nachweisen. Czernin ging von einem Jahresbudget von 75.000 fl. aus. Nach Abzug von den Besoldungen und Bestallungen seiner Dienerschaft, dem Unterhalt für das Prager Palais, den Leibrenten für seine Geschwister und seinem eigenen Aufwand bliebe ihm seiner Einschätzung nach genügend Geld, um die Schulden innerhalb weniger Jahre zu tilgen. Das billigere Leben auf dem Land wolle er der teuren kaiserlichen Residenzstadt Wien vorziehen. Dann wäre der Kauf einer für den Ehestand notwendigen Hauseinrichtung leistbar. Der Fürst hatte nämlich seinen Enkel darauf hingewiesen, dass er nicht einmal über hinreichend Tafelgeschirr verfüge, von dem er seine Hochzeitsgäste mit Anstand speisen könne: Alles war verkauft und versteigert worden, um die drückende Schuldenlast abzubauen. Aber selbst dieser Einwand, dass seine Braut zumindest die Einrichtung in die Ehe bringen sollte, fruchtete nichts. Johann Rudolph wollte lieber auf der Rückreise sparsam sein. Endlich gab Fürst Colloredo seine Zustimmung zur Vermählung. Auf Kosten des Großvaters durfte der 439 Abb. 4 Heiratsvertrag vom 15. Oktober 1781, Státní oblastní archiv v Třeboni, pobočka Jindřichův Hradec, Rodinný Archiv Černín (= Familienarchiv Čzernín), Karton 401, fol. 90v. 440 Abb. 5 Eintrag der kirchlichen Trauung von Johann Rudolph Graf Czernin und Maria Theresia Josepha Gräfin von Schönborn am 22. Oktober 1781, Wien, Schottenpfarre, Trauungsbuch 35, p. 103 441 Abb. 6 Johann Ernst Mansfeld (1738–1796)/Stecher, Porträt von Staatskanzler Wenzel Anton Dominik Fürst von Kaunitz-Rietberg (1711–1794), Kupferstich, Privatbesitz 442 junge Graf ein feines englisches Service kaufen, das in drei Kisten verpackt nach Wien geschickt wurde.57 Am 15. Oktober 1781 wurde in Wien der Heiratsvertrag zwischen Johann Rudolph Graf Czernin und Maria Theresia Josepha Gräfin von Schönborn unterzeichnet (Abb. 4). Die Mitgift der Braut betrug 2000 fl., die der Bräutigam mit 4000 fl. widerlegte; zudem wurden der Braut 4000 fl. Morgengabe und 2000 fl. jährlich zugesichert.58 Bei dieser großzügigen finanziellen Absicherung, so meinte Czernin, sollte seine Braut „in weiterer Zeitfolge meiner Familie nicht allzu lästig seÿn“.59 Die kirchliche Trauung, welche vom Apostolischen Nuntius Giuseppe Kardinal Garampi (1725–1792) zelebriert wurde, fand am 22. Oktober 1781 in Wien statt (Abb. 5). Czernins Trauzeugen waren sein Oheim, der Salzburger Fürsterzbischof Hieronymus Graf von Colloredo, Heinrich Joseph Fürst von Auersperg und der mächtige Staatskanzler Wenzel Anton Dominik Fürst von Kaunitz-Rietberg (Abb. 6).60 Für den künftigen Aufenthalt in Wien mietete Czernin den zweiten Stock eines Hauses auf der Freyung, das sich im Besitz des Johann Friedrich Fürsten von Lamberg befand. Der Mietvertrag bezog sich noch auf fünf weitere Zimmer im dritten Stock, ein Lakaienzimmer im Erdgeschoss, ein Speisegewölbe im Keller, zwei Stallungen für dreizehn Pferde und Wagen sowie das Mitnutzungsrecht des „Kuchlgartens“ in der Rossau. Für die jährliche Mietsumme von 1800 fl. musste Lamberg im Gegenzug einen neuen Parkettboden einziehen sowie Türen und Fenster sanieren lassen.61 Kunst im Naturgewand Obwohl Johann Rudolphs Großvater bereits 1771 die Ernennung seines Enkels zum Kämmerer durchgesetzt und damit den Grundstein für eine Hofkarriere gelegt hatte,62 trat Czernin zunächst nicht in den Staatsdienst, sondern widmete sich der Sanie- rung seines Erbes und der Reform seiner Landgüter. Anregungen zur Einrichtung von wirtschaftlich ertragreichen Musterbetrieben holte sich der Graf aus England, das er in den Jahren 1785 und 1788 bereiste. Czernin lernte die Manufakturen des Keramikfabrikanten Josiah Wedgwood (1730–1795) kennen,63 für dessen Thermometer-Forschungen er sich gleichfalls interessierte.64 In England kaufte der Graf edle Reitpferde und Jagdhunde sowie teuren Schmuck für seine Gemahlin, um sie über den Blatterntod ihrer zwei Töchter hinwegzutrösten. Der „Gesundheitsstand“ der Gräfin war durch diesen traurigen Verlust „sehr erschüttert worden“.65 Die Ärzte rieten zu Trinkkuren mit dem Spaa- und dem PyrmonterWasser.66 Doch erst 1796 schenkte die Gräfin wieder einem Kind das Leben, dem ersehnten Sohn und Erben Eugen Karl. Die beiden Reisen nach England inspirierten Czernin zur Anlage des Englischen Parks von Schloss Schönhof (Krásný Dvůr), der seiner seltenen Pflanzen und Schönheit wegen bald als „Kunst im Naturgewande“ ein beliebtes Ausflugsziel berühmter Persönlichkeiten wurde. Den Landsitz, der europaweiten Ruf genoss, besuchten Kaiser Franz I. und seine dritte Gemahlin Maria Ludovika, die Kaisertochter Herzogin Marie Louise von Parma, die Könige von Schweden, Preußen und Sachsen, sowie Großherzog Karl Friedrich von Sachsen-Weimar. Aber auch Dichter und Forscher wie Johann Wolfgang von Goethe und Alexander von Humboldt würdigten den Landsitz mit ihren Einträgen im Gästebuch.67 Als während des ersten Koalitionskrieges die Franzosen 1796 erstmals Böhmen bedrohten und von Erzherzog Karl bei Schwarzenfeld zurückgeschlagen wurden, beschloss Czernin, dem „Heldenmuth“ des jungen Habsburgers einen Obelisken „von edler Form und seltener Höhe“ als Siegesdenkmal im Schlosspark von Schönhof zu errichten: Den Grundstein legte am 11. August 1797 Erzherzogin Maria Christine, die Lieblingstochter der Kaiserin Maria Theresia und Gemahlin des Herzogs Albert von Sachsen-Teschen.68 443 Abb. 7 Paulus Potter (1625–1654), Viehaustrieb am Morgen, Öl/Eichenholz, entstanden 1647, RG Inv. Nr. 548 Durch den Park von Schönhof stolzierten Pfaue, die jedoch das böhmische Klima nicht gut vertrugen. Im Jahre 1795 wurde bedauert, „daß einer der schönsten junge Hahn durch die Kälte zu Grunde gegangen [sei], und selben die Füsse abgefroren sind“ – ausgerechnet dieser Pfau hatte „die schönste Anlage auf seinen zierlichen Schweif gezeiget“.69 Noch einem weiteren Landgut galt Czernins Aufmerksamkeit: Auf seinem Schloss Gestüthof veranstaltete er über 30 Jahre lang die glänzendsten Jagdpartien, zu denen sich während der Herbstmonate nahezu der gesamte Hochadel der Monarchie traf.70 Nachdem aber ein Orkan im Jahre 1822 Park und Tiergehege von Schloss Gestüthof zerstört hat- 444 te, sah sich Czernin gezwungen, die Jagd aufzugeben. Nicht nur auf dem Land, auch in der Stadt trat der Graf als Gastgeber rauschender Feste auf. In Prag lud der Graf anlässlich der böhmischen Krönungen von Leopold II. (1791) und Franz II. (1792) zu legendären Festlichkeiten in sein durch Größe und Pracht vielbewundertes Palais.71 Ein Auge für Details Zum Preis von 150.000 fl. kaufte Czernin im Jahre 1795 jenes berühmte Palais in der Wiener Wall- nerstraße, welches nach einem seiner Vorbesitzer, Qualität erwarb er Vermeers „Malkunst“ aus dem Kaiser Franz I. Stephan, das „Kaiserhaus“ genannt Nachlass van Swietens, Rembrandts „Betende alte wurde. Das Haus hatte dem Kaiser einst als Wirt- Frau“ aus dem Nachlass des dänischen Botschafschafts- und Finanzzentrale sowie als alchemistisches ters Saint Saphorin und Tizians Dogenporträt von Laboratorium gedient.72 Über den Kauf schrieb Jo- „Andrea Gritti“ aus dem Nachlass des Fürsten von hann Rudolph zufrieden: „das Haus ist freilich theu- Kaunitz. Dass Czernin hohe Beträge in den Kauf seiner er, allein es ist sicher der beste Kauf unter allen den ich machen konnte, denn das Haus ist groß, bequem, in Gemälde investierte, wurde von der Familie bisweisehr guten Stand, ganz eingerichtet, so daß es bis auf len mit Argwohn und Unverständnis verfolgt. Als sein Vater mit Paulus Potters berühmten „Viehauseinige Kleinigkeiten gleich bewohnbar ist.“73 Bereits während seiner Kavalierstour hatte Jo- trieb am Morgen“ (Abb. 7) nach Hause kam, schrieb hann Rudolph in Paris wertvolle Kupferstiche für der siebzehnjährige Eugen Karl Graf Czernin noch etwas kindlich in sein Tagebuch: sein Schloss Schönhof erworben. „Heute kaufte Papa ein Gemälde Um 1800 begann der Graf, eine von Potter der in seiner Art eincig durch ihre Qualität herausragende seyn soll. Es bleibt aber denn doch Altmeister-Sammlung anzulegen, ein Bild und weiter nichts, blos eine wobei ihm kaum zwanzig Jahre geNachahmung der Natur und dennügten, um Weltruf zu erlangen.74 noch kostet dieses Bild 21,000 GulSchon einer seiner Vorfahren, den. Das ist doch viel für ein durchHumprecht Johann Graf Czernin sichtiges Ohr einer Kuh (Abb. 8), (1628–1682), hatte als kaiserlicher 75 während man für eine natürliche Botschafter in Venedig bedeuKuh, die im Grunde weit schöner tende Meister gesammelt. Diese ist, höchstens 80 fl. gibt“.78 Bildergalerie, die man 1669 für ein Abb. 8 Detail aus Abb. 7 illustriertes Inventarverzeichnis Czernin förderte zudem Maler mit dem Titel „imagines galeriae“ seiner Zeit: Der böhmische Minachzeichnen hatte lassen, musste bis auf wenige niatur- und Pastellmaler Prokop Steinl (1732–1794), Ausnahmen nach dem Tod von Johann Rudolphs der Vater und Geschwister des Grafen gemalt hatte, Vater zur Sanierung des Erbes verkauft werden.76 flehte ihn „am Rande seines Grabes“, um die „UnDiesen herben Verlust versuchte der Graf nach der terstützung“ seiner Frau an.79 Als die Malerin Marie Erholung seiner Finanzen wieder auszugleichen: Louise Élisabeth Vigée-Lebrun (1755–1842), berühmt Die Wände von neun Zimmern seines Palais in für ihre Porträts der Königin Marie Antoinette, auf der Wallnerstraße schmückte Czernin mit neu ge- der Flucht vor den Wirren der Französischen Revokauften Meisterwerken; die Höhepunkte seiner lution im Wiener Exil weilte, gab der Graf bei ihr Sammlung wurden im „Cabinett“ gezeigt.77 Für die ein Gemälde seiner Gemahlin in Auftrag (Abb. 9); Kunsthändler Alexandre d’Allard, Dominik Arta- es zeigt die Gräfin Czernin bei der Lektüre eines der ria und Johann Friedrich Frauenholz war der Graf Werke des Archäologen, Numismatikers und Essayeine treue Kundschaft; aber auch Malerhändler wie isten Jean-Jacques Barthélemy (1716–1795).80 Von Adam Braun, August Joseph Pechwell und Franz einem Besuch bei der Malerin, die ihr Atelier „in der Stöber verkauften Bilder an ihn. Der Graf war stets Lederfabrik an der Wien“ unterhielt, berichtet Karl bei Verkauf oder Versteigerungen von aufgelassenen Graf von Zinzendorf in seinem Tagebuch: „Das PorSammlungen zu finden: Mit sicherem Gespür für trät der Frau von Czernin, die gerade im ‚Anacharsis‘ 445 Abb. 9 Unbekannter Künstler, Kopie nach Marie Louise Élisabeth Vigée-Lebrun (1755-1824), Porträt von Maria Theresia Josepha Gräfin Czernin (1758-1838), Öl/Leinwand, entstanden nach 1793, Belvedere Wien, Leihgabe aus Privatbesitz Inv. Nr. LG 500. Anmerkung der Redaktion: Leider steht derzeit keine reproduktionsfähige Abbildung des in Privatbesitz befindlichen Originals zur Verfügung. 446 liest, ist weniger gut, aber dafür wahrscheinlich ähnlicher“.81 Czernin selber ließ sich von Johann Baptist Lampi (1751–1830) porträtieren; eine Lithographie nach Friedrich Johann Gottlieb Lieder (1780–1859) wurde von der Familie als „sehr ähnlich, aber unangenehm“ empfunden (Abb. 10). Aufgrund seines Mäzenatentums und Kennerblicks wurde Czernin nach dem Tod des Anton Franz de Paula Grafen von Lamberg-Sprinzenstein in den Jahren 1823 bis 1827 zum Präsidenten der Wiener Akademie der bildenden Künste berufen.82 Als solcher bemühte er sich um die Stiftung von Preisen und Auszeichnungen. Auf sein Anraten setzte der Kaiser eine hohe Geldsumme aus, damit Gemälde aus den von der Akademie veranstalteten Ausstellungen gekauft werden konnten.83 In Czernins Vereinsmitgliedschaften spiegeln sich seine weitgestreuten Interessen: Er war Ehrenmitglied der Akademien der bildenden Künste zu Mailand und Venedig (Abb. 11), Mitglied der Landwirtschaftsgesellschaft in Wien, des vaterländischen Museums in Böhmen, der Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde und des Vereins zur Beförderung der Tonkunst in Prag. Daneben war er Gründungsmitglied und Förderer vieler „Bildungs- und Wohltätigkeits-Anstalten“, wie der ständischen Malerschule, des polytechnischen Institutes, des Konservatoriums der Musik, des Nationalmuseums in Prag, der Musikfreunde und des Kirchenmusikvereins von St. Anna in Wien.84 Der späte Griff nach der Macht 1824 registrierte die Wiener Gesellschaft mit Erstaunen, dass aus dem in die Jahre gekommenen Privatmann, der sich mehr als ein halbes Jahrhundert geweigert hatte, politisch aktiv zu werden, doch noch ein Hofmann in kaiserlichen Diensten wurde: Im Alter von 67 Jahren übernahm Graf Czernin auf Wunsch Kaiser Franz’ I. das Amt des Oberstkämmerers.85 Er gewann dadurch einen großen Abb. 10 Friedrich Johann Gottlieb Lieder (1780–1859), Porträt von Johann Rudolph Graf Czernin nach einem 1815 entstandenen Ölgemälde von Johann Baptist Lampi (1751–1830), bei dem der Vliesorden 1823 nachträglich dazugemalt wurde, Lithographie, entstanden 1823/1824, Státní oblastní archiv v Třeboni, pobočka Jindřichův Hradec, Rodinný Archiv Černín (= Familienarchiv Czernin), Karton 400, fol. 10r. Wirkungskreis und konnte künftig „seiner Liebe zur Kunst und Wissenschaft“ auf politischer Ebene Ausdruck verleihen.86 In seinen Zuständigkeitsbereich fielen unter anderem die kaiserliche Schatzkammer, die Naturalien-, Münz- und Antikenkabinette, die Gemäldegalerie und das Burgtheater. Die Aufstellung der kaiserlichen Gemäldegalerie führte nach Czernins überaus genauen Vorgaben der bekannte Landschaftsmaler Joseph Rebell (1787–1828) durch.87 Der Graf kümmerte sich gleichfalls um die „zweckmäßigen und gefälligen Einrichtungen der Gallerie im Belvedere“88 und die Ausstellung der Gemälde des Grafen von Lamberg-Sprinzenstein bei St. Anna,89 die dieser der Akademie vermacht hatte. 447 Abb. 11 Originaldiplom der Ernennung von „Conte Rudolfo de Czernin e Chudenitz“ zum Ehrenmitglied der I. R. (=Imperiale Regia) Academia Veneta di Belle Arti vom 8. Jänner 1826, Privatbesitz 448 Czernin genoss das uneingeschränkte Vertrauen Der Vater Leikam ließ sogar alle Gäste lange auf sich des Kaisers. In den Jahren 1828 bis 1834 wurde er warten“. Und als Besonderheit bemerkte er: „Mein noch zusätzlich mit dem Amt des Vice-Obersthof- Vater saß zwischen den beyden Müttern Metternich u. meisters betraut.90 In Anerkennung seiner Verdien- Leikam“.97 ste ließ man ihm seitens des Hofes viele Ehrenbezeugungen zuteil werden: Bereits 1821 hatte er um die Aufnahme in den Orden vom Goldenen Vlies Der zerrissene Theatervorhang angesucht,91 dessen Insignien er 1823 erhielt;92 die Kaisertochter Marie Louise verlieh als Herzogin von Von Jugend an war Graf Czernin, wie bereits erParma Czernin 1828 das Großkreuz des konstantini- wähnt, ein Liebhaber des Theaters. Für monatlich schen St. Georgs-Ordens; gelegentlich der Vermäh- 125 fl. hatte er 1819 im Burgtheater die „Loge N: 1 zu lung des Kronprinzen Ferdinand mit Maria Anna ebener Erde Rechts“ gemietet.98 Als er mit der Übervon Sardinien-Piemont wurde er 1831 zum Ritter nahme des Oberstkämmereramtes dann die Leitung des königlich sardinischen Ordens der Verkündi- des Burgtheaters antrat, war dies der Beginn für eine gung Mariens (Abb. 12) geschlagen;93 im selben Jahr Reihe von Konflikten. Dass sich der Graf erheblich in die Theaterführung, die damals gratulierte ihm die gesamte kaiserin den Händen von Joseph Schreyliche Familie zur Goldenen Hochvogel lag, einmischen würde, hat zeit, bei welchem Anlass der erst man zu Recht befürchtet.99 Er ließ 14 Monate alte Erzherzog Franz Joseph, der spätere Kaiser, dem auch gleich das gesamte Personal Jubelpaar einen „niedlich gewunde„vom ersten Schauspieler bis zum 94 nen Blumenstrauß“ überreichte. letzten Garderobeschneider“ vor sich versammeln, um den KurswechFranz I. bedachte Czernin neben sel zu verkünden: „Der hohe Herr Metternich und Kolowrat sogar in 95 sprach kaltfreundlich. Man musste seinem Testament. die Ohren gewaltig spitzen, um einiMit dem mächtigen StaatsAbb. 12 Königlich sardischer Orden ge Worte zu vernehmen, weil der Exkanzler Clemens Wenzel Lothar der Verkündigung Mariens aus dem cellenz bereits alle Zähne fehlen“.100 Fürsten von Metternich-WinneBesitz von Johann Rudolph Graf burg verband Czernin wechselseiMit den Alltagsfragen eines Czernin, verliehen 1831, Privatbesitz 96 tiger Respekt. Als der Fürst nach Theaterbetriebs war Czernin nicht vertraut und er zeigte wenig Bereitdem Tod seiner ersten Gemahlin, der Enkelin des Staatskanzlers Kaunitz, zum Ent- schaft seine einmal gefassten Entschlüsse zu übersetzen der Wiener Hocharistokratie die um 33 Jahre denken: „Dieser Mann hat bis ins hohe Alter wie ein jüngere Antoinette von Laykam, die eilig zur Grä- unumschränkter Fürst in seinem Grafenhause regiert fin Beilstein geadelte Tochter einer italienischen und nirgends Widerstand gefunden, hat sich spät erst Opernsängerin, heiratete, war Czernin sogar sein um eine Art öffentlicher Geschäfte bekümmert – wie Trauzeuge. Über die Hochzeit im November 1827 will er, so verwöhnt, ein Bühnenpersonale leiten?“101 schrieb Czernins Sohn in sein Tagebuch: „Die Trau- Schreyvogel, der in einer Meinungsverschiedenheit ung war um 1 Uhr, das Diner um 2 Uhr sehr lang- über eine Rollenbesetzung die unheilvollen Worte weilig und dabey eine Kälte um krank zu werden. Die zu sagen wagte: „Excellenz, das verstehen Sie nicht“, Aeltern Leikam haben doch ihr Recht behauptet. Sie wurde seines Dienstes enthoben und zwangspensioreisten nicht weg und waren bey der Hochzeit zugegen. niert.102 Ihm folgte Johann Ludwig Deinhardstein, 449 Abb. 13 Jindřichův Hradec, St. Jakobskirche, Außenansicht der nach dem Tod von Kaiser Franz I. mit größeren Vollmachten gegenüber dem Oberstkämmerer ausgestattet wurde. Trotzdem hatte er so manchen Streit mit dem Grafen auszufechten: „Todtärgern möchte man sich“, rief er hinter vorgehaltener Hand, „über den alten Mann, der mit achtzig Jahren keine Ruhe geben kann!“103 Deinhardstein wurde schließlich 1841 durch Franz Ignaz von Holbein in der Direktion des Burgtheaters abgelöst. Czernin förderte den Beginn der Karriere von Franz Grillparzer. Doch dessen „Traum ein Leben“ hatte er nur deswegen aufführen lassen, da man „für so einen herrlichen Dichter etwas thun müsste, um ihm einen neuen Impuls zu geben“. Inhaltlich kritisierte er den Kassenerfolg heftig: „Dieses Stück bringt uns 450 Geld in die Cassa, aber es ist der Kunst nachtheilig. Das Publicum, geneigt immer zu schauen und nichts zu empfinden, verwildert durch solche Piecen und zuletzt will die einfache Kost gar nicht mehr munden“. Die Aufführung von Bauernfelds „Fortunatus“ lehnte Czernin ab, weil man durch die Inszenierung von „Zauberwelten“ den „Wienern gar bald einen Ekel vor aller Wahrheit beibringen“ würde: Für Grillparzer habe er eine einmalige Ausnahme gemacht.104 Den Erfolg von Stücken, die er für schlecht erklärt hatte, vermochte Czernin kaum zu ertragen. Noch 1888 ist im Wiener Fremden-Blatt von einem seiner legendären Wutausbrüche zu lesen. So soll Czernin „mit Gift im Herzen“ beobachtet haben, dass ein Stück über Belisar, den oströmischen General und Feldherrn Kaiser Justinians, großen Anklang fand: „Er riß voll Zorn den Vorhang seines Lichtschirms in der Loge mitten durch und sagte: Wie mag man nur so dumm sein und in ein so dummes Stück laufen“.105 Dauerhaft setzte sich der Graf nur für die Karriere der bewunderten Schauspielerin Sophie Antonie Schröder (1781–1868) ein, die er schon als Privatmann zu seinen Abendgesellschaften geladen hatte. Doch auch Czernin musste sich mit der Zeit an Kritik gewöhnen, musste verkraften, dass am Ende einer gelegentlich seines Geburtstags gegebenen Vorstellung „unisono gezischt“ wurde.106 Hohn und Spott ergoss sich über ihn nach Erlass des sogenannten „Busserl=Decrets“, mit welchem er „auf der Bühne das Küssen auf den Mund zwischen Personen verschiedenen Geschlechtes“ untersagt hatte.107 Mit seiner Gemahlin war der Graf in glücklicher Ehe verbunden, obwohl – besonders von Seiten seiner Gegner im Burgtheater – genüsslich gestreute Gerüchte die Runde machten. Dass dem Grafen nach einem Regenguss „die nassen Kleider vom Leibe geschnitten werden mussten“, sei angeblich „ein Bravourstück dieses alten siebenundsiebzigjährigen Mannes gewesen, das irgend eine reizende Dame der Gesellschaft veranlasst habe, in deren Augen sich Czernin noch als rüstig zeigen wollte“.108 Der Tod seiner Gemahlin nach 56 Ehejahren hat den Lebensabend des Grafen jedenfalls verdunkelt. Er starb, von seiner Halbschwester aufopfernd gepflegt, 87 Jahre alt, Abb. 14 Jindřichův Hradec, St. Jakobskirche, Czernin’sche Familiengruft mit kunstvoll gearbeiteten Bleisärgen (nicht erhalten; historische Aufnahme) 451 Abb. 15 Friedrich Johann Gottlieb Lieder (1780–1859), Porträt von Johann Rudolph Graf Czernin von Chudenitz (1757–1845), Aquarell, entstanden 1823/24, Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien, Inv. Nr. 173 452 am 23. April 1845 sanft im Schlafe und fand seine vorläufige Ruhestätte im heute nicht mehr bestehenden Friedhof auf der Schmelz in Wien (Märzpark). Deinhardstein kondolierte Czernins Sohn schriftlich und trug sich an, einen Nekrolog für die Zeitung zu verfassen. Dieses Vorhaben schien Eugen Karl „recht lobenswerth“ zu sein, „da Deinhardstein gerade nicht Ursache habe meinem Vater besonders dankbar zu seyn“.109 Der Leichnam des Grafen wurde 1860 in die von seinem Sohn erbaute Begräbniskirche zu St. Jakob bei Neuhaus (Abb. 13 & 14) übergeführt. Kirche und Gruftgewölbe wurden Ende des 20. Jahrhunderts geschändet. Czernins Nachkommen sorgten für ein angemessenes Begräbnis der sterblichen Überreste im Erdreich vor der Kirche und ließen eine Gedenktafel anbringen, welche Namen und Lebensdaten der Vorfahren festhält. Mensch und Charakter In seinem Nekrolog hob Deinhardstein den „hellen durchdringenden Blick“ des Grafen hervor (Abb. 15), der „überall den wahren Sinn auffaßte, die eigentliche Absicht errieth, und mit einer eigenen Klarheit und Einfachheit darstellte“.110 Czernin lässt Menschenkenntnis und schnelle Auffassungsgabe vor allem in seinem Reisejournal erkennen. So schrieb er über Kurfürst Karl Theodor von Bayern: „es ist zu verwundern, wie ein solcher Herr so furchtsam sein kann: er empfängt Freunde, und Unterthanen sehr gnädig, allein bei beiden kostet ihm das erste Wort sehr viel; wenn er aber dieses überstanden hat, so redet er von verschiedenen Dingen sehr gut“.111 Der Graf neigte dazu, Menschen und Charaktere nach kurzer Betrachtung pointiert in ihren Schwächen zu karikieren. Über den dänischen Gesandten Saint Saphorin bemerkte er zum Beispiel, dass dieser „etwas fade und nicht sehr beliebt“ sei.112 Der Münchner Theaterintendant Joseph Anton Graf von Seeau, der aufgrund der Herkunft seiner Familie aus dem Salzkammergut die Berühmtheit genoss, als einziger Kavalier bei Hofe einen Steirer auf der Violine spielen zu können,113 war in Czernins Augen „ein alter lächerlicher Gek“.114 Man ist bei solchen Beschreibungen unangenehm erinnert an die Sprache, die Czernins erzbischöflicher Oheim gegenüber Mozart führte: „hiesse mich einen lumpen, lausbub, einen fexen … scherr er sich weiter … Bube, schurke, Pursche, liederlicher kerl“.115 Mit seinen freimütigen Charakterstudien wies Czernin eine Eigenschaft auf, die schon Kaiserin Maria Theresia heftig an der jungen Generation der „Aufklärer“ getadelt hatte: Bei ihrem Sohn Joseph II. wünschte sie die Abstellung der schlechten Angewohnheit, „an Jedermann die äußerlichen und auch innerlichen Fehler alsbald zu beobachten, sich davon einnehmen zu lassen [und] dawider zu railliren“. Solches Verhalten sei „nicht allein wider die Liebe des Nächsten“, sondern man ließe sich „an dem vernünftigen Urteil“ zu sehr hindern.116 Dem Geist der Aufklärung folgend war der Graf in seiner Jugend ein Kritiker der Kirche und ein Befürworter der Säkularisation. In seinem Reisejournal schrieb er: „Freising ist 2 Posten von München [entfernt], und ein sehr schlechter Ort, ein Bischof und 14 Domherrn mästen sich darinnen“.117 Seine Kritik fiel jedoch bei weitem gemäßigter aus als die seiner Zeitgenossen, welche sich bei den legendären Bällen im Salzburger Rathaussaal als Franziskaner oder Kapuziner verkleideten und in dieser Maske zum Gelächter des Publikums Marien- und Heiligenbilder austeilten. Czernins Verständnis für den in Bedrängnis geratenen Klerus zeigt die Offenheit eines Schreibens des Pfarrers von Jechnitz (Jesenice), in dem es unter Bezugnahme auf den Tod Josephs II. (1790) heißt: „Der Himmel gebe, daß man bey der neuen Einrichtung auf uns Pfarrer nicht ganz vergeße, denn die Gnade des Kayser Joseph war gegen uns so fühlbar, daß ein Drittheil von uns in Böhmen kaum zu leben im Stande ist“.118 Doch erst als das Fallbeil der Revolution auf das Ancien Régime herniederfuhr, erinnerten sich die ehemaligen Stürmer und Dränger, die einst mit Casanova über die „Bigotterie der Kaiserin“ gelacht und gelästert hatten,119 der Worte 453 Maria Theresias, welche die Religion für überaus notwendig hielt, „um den Segen Gottes herbeizuführen und das Volk in Zaum zu halten“. Der Graf hat sich von seiner Jugend an einen ausgeprägten „Wohlthätigkeitssinn“ bewahrt.120 Schon auf seiner Kavalierstour fiel ihm im Spital von Amsterdam auf: „Die Kost der Kranken ist nicht die Beste, sie bekommen die Woche hindurch nur 2mahl Fleisch, und die übrigen Tage Schifmanskost, Bonen und Erdäpfl. Bettler aus der Stadt werden hier gespeiset, und es ist ihnen auch ein Nachtlager bestimmt“.121 Später wurde er Protektor des Wiener „Privat-Vereins zur Unterstützung verschämter Armen in den Vorstädten“122 und Mitglied im Verein zur Unterstützung armer erwachsener Blinder.123 1 2 Bei der Wahl seiner Braut folgte der Graf seinem Herzen. Er schlug die Hand einer reichen Erbin aus und bemühte sich stattdessen, „eine solche Person zu erhalten, welche beiderseitige Neigung, ältere Bekantschaft [und] Übereinstimmung der Gemüthsart einrathen“.124 Die zweite große Liebe seines Lebens war die Kunst, für die er nach Meinung seiner Zeitgenossen „durch Geisteskraft und Seelenadel“ Bedeutendes zu leisten imstande war. Czernin teilte gerne die Freude an der Kunst, indem er seine Bildergalerie dem interessierten Publikum zugänglich machte. Ausgezeichnet „durch den Glanz der Geburt und der Glücksgüter“ ist es dem Grafen gelungen „ein Leben voll edlen Kunstsinns“ zu führen.125 Konrad Ulrich (Hg.): Mozart. Briefe und Aufzeichnungen. Vertrauensverhältnis zum Erzbischof: Weiß Alfred Stefan: Gesamtausgabe, Bd. 2: 1777–1779. München 2005, Nr. 340, Hieronymus Graf Colloredo (1772–1803/12). Im Zeichen S. 25, Z. 1–10: Leopold Mozart an seinen Sohn: Salzburg, der Aufklärung, in: Lebensbilder Salzburger Erzbischöfe 30. September 1777. aus zwölf Jahrhunderten, hg. v. Kramml Peter F., Weiß Al- Angermüller Hannelore u. Rudolph (Hg.): Joachim Ferdi- fred Stefan. Salzburg 1998 (= Salzburg Archiv, Bd. 24), S. 179–202, hier: S. 185. nand von Schidenhofen. Ein Freund der Mozarts. Die Tagebücher des Salzburger Hofrats. Bad Honnef 2006, S. 283 3 7 (30. September 1777). Vgl. Rainer Werner: Michael Haydn Alfred Stefan: Art. Colloredo zu Waldsee und Mels, in: auf den Salzburger Bühnen, in: Johann Michael Haydn, Salzburger Mozart Lexikon, Red. Ammerer Gerhard, An- Werk und Wirkung. Referate des Michael-Haydn-Kon- germüller Rudolph. Bad Honnef 2005, S. 74–78. Zur Ge- gresses in Salzburg vom 20.-22. Oktober 2006, hg. v. Eder sundheitsreform vgl.: Weiß Alfred Stefan: Salzburger Me- Petrus. München 2010, S. 135–158. dizin um 1800 – Der Arzt Dr. Johann Jakob Hartenkeil Zaïre, Tragédie en cinq actes, en vers. Uraufführung am 13. (1761–1808), sein Leben und Wirken in der Stadt Salzburg, in: MGSLK 148 (2008), S. 105–146. August 1732 in der Comédie-Française in Paris. 4 Holmsten Georg: Voltaire in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek b. Hamburg 1971, S. 52. 5 6 454 Einen kurzen Überblick zu den Reformen bietet: Weiß 8 In der Korrespondenz zwischen dem Fürsterzbischof und seinem Neffen ist mehrfach von Pferden die Rede vgl.: Zur Person vgl. mit weiterführenden Quellen- und Litera- Státní oblastní archiv v Třeboni (Staatliches Regionalarchiv turangaben: Weiß Alfred Stefan: Hieronymus Graf Collo- Wittingau), pobočka Jindřichův Hradec (Zweigstelle Neu- redo (1732–1812) – geistlicher und weltlicher Herrscher, in: haus), Rodinný Archiv Černín (Familienarchiv Czernin), MGSLK 144 (2004), S. 225–250. im Folgenden Familienarchiv Czernin, Karton 401, fol. Nach Stephan Oliver Graf Wallis und seiner Gemahlin Ma- 20f., über die Pferde, die Czernin 1780 auf seiner Kavalier- ria Franziska, geb. Gräfin Colloredo, ist der Wallis-Trakt stour in Neapel und Rom zu sehen bekam; Karton 403, fol. der Salzburger Residenz benannt. Über Maria Franziskas 28f., über die 1788 für den Erzbischof in England gekauften und in Ostende in schlechtem Zustand eingetroffenen Pfer- gen gewisser Exorcisten“ – Der Hirtenbrief Erzbischof Col- de. Auch in den Briefen, die der Fürsterzbischof an seinen loredos gegen den Wunderheiler Johann Joseph Gaßner Bruder Franz Gundacker schrieb, werden Pferde oft er- von 1776, in: MGSLK 142 (2002), S. 141–180. wähnt vgl.: Státní oblastní archiv Zámrsku, Familienarchiv 16 Familienarchiv Czernin, Karton 400, fol. 123f. Colloredo, Karton 61. Für diese Mitteilung danke ich Frau 17 Die Lebensdaten zur Familiengeschichte liefert: Czernin Mag. Dr. Imma Walderdorff sehr herzlich. In der Univer- Karl-Eugen: Kommentierte Stammreihe des Hauses sitätsbibliothek Salzburg befindet sich unter der Signatur G Czernin von Chudenic. Wien ³2007. 486 II ein Buch aus dem Besitz des Fürsterzbischofs, das 18 Frank Karl Friedrich Freiherr von: Standeserhebungen und gleichfalls seine Pferdeliebe zeigt: Newcastle William Ca- Gnadenakte für das Deutsche Reich und die Österreichi- vendish of: Méthode et invention nouvelle de dresser les schen Erblande bis 1806 sowie kaiserlich österreichische bis chevaux. London 1737. William Cavendish (1592–1676) 1823 mit einigen Nachträgen zum „Alt-Österreichischen bewohnte in den Jahren 1638 bis 1660 das Rubenshaus in Adels=Lexikon“ 1823–1918, 5. Bd. Senftenegg 1974, S. 131. Antwerpen. Vgl. dazu: Beneden Ben van, Härting Ursula, 19 Hermann Graf Czernin von Chudenitz (1576–1651). u. a. (Hg.): Royalist refugees: William and Margaret Caven- 20 Die Korrespondenz mit ihrem Gemahl, in der hauptsächlich dish in the Rubens House, 1638–1660. Antwerpen 2006, S. Krieg, Wirtschaft und adeliges Gesellschaftsleben in Prag 37–54. Freundliche Mitteilung von Dr. Roswitha Juffinger. thematisiert werden, ist ediert: Tischer František (Hg.): Do- 9 Martin Franz: Salzburgs Fürsten in der Barockzeit. Salzburg pisy Sylvie hrab. Černínové, rozené Caretto-Millesimovy, 4 1982, S. 232, über die den Kapuzinern aufgezwungene Or- s chotěm jejím Heřmanem hrab. Černínem z Chudenic z denstracht: „Bundschuhe, Strümpfe, braune bocklederne Hose, let 1635–1651, in: Věstník Královské české společnosti nauk ein nur bis zu den Knien reichender Habit, ein am Habit befe- 1908, S. 1–108. Über das ökonomische Talent vgl. Čechura stigter Halskragen, Kapuze, dünner Strickgürtel, Weste, ein mit Jaroslav: Černínové versus Kysíbelští. Prag 2003. schwarzen Knöpfen versehener Überrock, der vorne offen sein soll, eine Priesterkappe oder ein Hut“. 10 Siehe Fußnote 9, Martin (1982), S. 235. 11 Alessandro Graf von Cagliostro (1743–1795), der eigentlich Giuseppe Balsamo hieß, war ein italienischer Alchemist und 21 Zur Hochzeit vgl. Keller Katrin: Hofdamen. Amtsträgerinnen im Wiener Hofstaat des 17. Jahrhunderts. Wien/Köln/ Weimar 2005, S. 73f. 22 Sie heiratete Hermann Jakob Graf Czernin von Chudenitz (1659–1710). Hochstapler. Zur Person vgl. Rosenstrauch-Königsberg 23 Franz Joseph Graf Czernin von Chudenitz (1697–1733). Edith: Cagliostro und Wien – Das letzte Opfer der Inqui- 24 Die Familiengeschichte der Mérode hat Ernst Hubert Graf sition, in: Ambivalenzen der Aufklärung. Festschrift für von Mirbach-Harff unter folgendem Pseudonym verfasst: Ernst Wangermann, hg. v. Ammerer Gerhard, Haas Hanns. Richardson Ernst: Geschichte der Familie Mérode, 2 Bde. München 1997, S. 139–154. 12 Zur Person vgl. Thuillier Jean: Die Entdeckung des Lebensfeuers. Franz Anton Mesmer. Eine Biographie. Wien/ Darmstadt 1990. Prag 1877–1881. 25 Er errichtete den Nordflügel von Schloss Merode im Stil des italienischen Barock. 26 Die Memoiren des Grafen wurden posthum von einem 13 Die „Attitüden“ waren wortlose, mimische Darstellungen seiner Nachfahren herausgegeben: Merode-Westerloo Jean- von Charakteren und Seelenzuständen. Berühmte Schilde- Philippe-Eugène de: Mémoires du Feld-Maréchal Comte rung von Goethe. Vgl. Ittershagen Ulrike: Lady Hamiltons de Merode-Westerloo, 2 Bde. Brüssel 1840. Attitüden. Mainz 1999. Zur Person vgl. Freller Thomas: 27 Isabella Marias Großvater, Nicola Pignatelli, war ein Cou- Emma Hamilton: Nelsons dunkler Engel. Ostfildern 2006. sin der Maria Anna Josepha Pignatelli, die als Mätresse 14 [Pezzl Johann:] Faustin oder das aufgeklärte philosophische von Karl VI. und Mäzenin der Künste (Schloss Frain a. d. Jahrhundert, Bd. 1. o.O. 1784, S. 29f. 15 Ammerer Gerhard: „Gegen die unbefugten Unternehmun- Thaya) bekannt ist. Der Kaiser vermählte sie später mit seinem Favoriten Michael Johann Graf von Althann. Vgl. Rill 455 Bernd: Karl VI. Habsburg als barocke Großmacht. Graz/ 40 Zur Person des Kaffeesieders Staiger: Ammerer Gerhard: Wien/Köln 1992, S. 195: „Althann war wirklich ein Freund Testament, Todfallsinventar und Erbübereinkommen gewesen: Er hatte die Geliebte Karls aus spanischen Tagen ‚auf- des Salzburger Kaffeesieders Anton Staiger von 1781, in: geheiratet’, die blonde Gräfin Marianna Pignatelli“. 28 Pfarrarchiv St. Michael/Wien: Trauungsbuch F, fol. 405f. Für die Erlaubnis zur Einsichtnahme danke ich P. Dr. Peter van Meijl SDS. MGSLK 145 (2005), S. 93–128. 41 Siehe Fußnote 2, Schidenhofen, S. 77 zum 10. Juli 1775. 42 Familienarchiv Czernin, Karton 406, fol. 50. Zu Joseph Preindl vgl. Wagner Karl (Hg.): Abbé Maximilian Stad- 29 Theresia Prudentia Freiin Reiský von Dubnitz. ler: Seine Materialien zur Geschichte der Musik unter den 30 Redlich Virgil: Die Matrikel der Universität Salzburg 1639– österreichischen Regenten. Ein Beitrag zum musikalischen 1810. Salzburg 1933, S. 636, Nr. 29.249 (8. November 1776): Historismus im vormärzlichen Wien. Kassel u. a. 1973, S. Illmus. Rudolphus Comes Czernin a Chudenitz Viennensis. Ju- 117f. ris publ. et Historiae Imp. Auditor. – Frequentavit autem haec 43 Brandenburg Sieghard (Hg.): Ludwig van Beethoven: studia toto iam biennio ante sui immatriculationem, utpote Briefwechsel Gesamtausgabe, Bd. 5. München 1996, Nr. per 25 menses hucusque Salisburgi commorans. 1784: Adresse von Wiener Kunstfreunden an Beethoven, S. 31 Siehe Fußnote 2, Schidenhofen, S. 295 zum 21. November 1777. 32 Siehe Fußnote 1, Konrad, Nr. 450, S. 361: Leopold Mozart an Frau und Sohn in Paris: Salzburg, 28. Mai 1778. 33 Eine gute Vorstellung von diesem Geschicklichkeitsspiel 273ff. 44 Fuld Werner: Paganinis Fluch. Die Geschichte einer Legende. Reinbek b. Hamburg 2003, S. 143. 45 Siehe Fußnote 2, Schidenhofen, S. 48 zum 28.2.1775; S. 188 zum 26.9.1776; S. 222 zum 26.1.1777. mit Ringelstechen gibt das berühmte Gemälde „Das Da- 46 Zur Kavalierstour allgemein vgl.: Babel Rainer, Paravicini menkarusell“ (1743) von Martin van Meytens, mit dem Ma- Werner (Hg.): Adeliges Reisen und europäische Kultur ria Theresia die Rückeroberung von Prag feierte. vom 14. bis zum 18. Jahrhundert. Paris 2000. 34 Siehe Fußnote 2, Schidenhofen, S. 96 zum 30. September 47 Familienarchiv Czernin, Karton 400, 401, 415. 1775; S. 191 zum 30. September 1776; S. 222 zum 25. Jänner 48 Familienarchiv Czernin, Karton 400, fol. 5r. 1777. 49 Familienarchiv Czernin, Karton 400, fol. 32r. 35 Siehe Fußnote 2, Schidenhofen, S. 37 zum 11. Jänner 1775; S. 283 zum 30. September 1777. 50 Familienarchiv Czernin, Karton 400, fol. 113r. 51 Siehe Fußnote 36, [Deinhardstein] 1845, S. 5. 36 [Deinhardstein, Johann Ludwig von:] Johann Rudolph 52 Familienarchiv Czernin, Karton 401, fol. 57r: Maria There- Graf Czernin zu Chudenitz. Nekrolog (= Beilage zu Wie- sia Josepha Gräfin von Schönborn an Johann Rudolph Graf ner Zeitung, 1845, Nr. 169). Wien 1845, S. 4 (enthalten in: Czernin vom 25. Februar 1781: „On ne peut pas manquer d’y Familienarchiv Czernin, Karton 407): „Seine Lieblingsunter- aller le Dimanche gras, et celle ce qui m’a fait craindre d’être haltung waren Poesie und Musik. In dieser wurde er in Salz- un peu fatiguée demain et trop paresseuse pour écrire, croyez burg von Mich. Haydn unterrichtet“. cependant qu’il ne m’en auroit pas coute beaucoup a vaincre 37 Hintermaier Ernst: Art. Brunetti Antonio, in: Salzburger Mozart Lexikon, Red. Ammerer Gerhard, Angermüller Rudolph. Bad Honnef 2005, S. 63f. 38 Siehe Fußnote 1, Konrad, Nr. 446, S. 340, Leopold Mozart an Frau und Sohn vom 13. April 1778. Es handelte sich um KV 287, eine der beiden Nachtmusiken, die Mozart zum Namenstag der Antonia Gräfin von Lodron komponierte. 39 Siehe Fußnote 1, Konrad, Nr. 446, S. 338, Leopold Mozart an Frau und Sohn vom 12. April 1778. 456 cette paresse et que j’aime trop a vous prouver que je m’occupe de vous avec plaisir.“ 53 Zur Person vgl.: Corti Egon Caesar Conte: Ich, eine Tochter Maria Theresias. Ein Lebensbild der Königin Marie Karoline von Neapel. München 1950. 54 Familienarchiv Czernin, Karton 401, fol. 57r: Maria Theresia Josepha Gräfin von Schönborn an Johann Rudolph Graf Czernin vom 25. Februar 1781: „Je croirois assez que les questions qu’elle vous a faites à mon sujet n’etoient pas sans dessein de vous embarrasser un peu étant peut être informee que vous Die Privatkorrespondenzen Kaiser Leopolds I., in: Quel- prenez quelqu’ intérêt a ce qui me regarde.“ lenkunde der Habsburgermonarchie (16.–18. Jahrhundert). 55 Familienarchiv Czernin, Karton 401, fol. 23v–24r. Ein exemplarisches Handbuch, hg. v. Pauser Josef, Scheutz 56 Familienarchiv Czernin, Karton 401, fol. 24r. Martin, Winkelbauer Thomas. München 2004, S. 837–848, 57 Familienarchiv Czernin, Karton 401, fol. 35r. hier: S. 845. 58 Familienarchiv Czernin, Karton 401, fol. 87f.. 76 Juffinger Roswitha: Die Grafen Czernin und deren Gemäl- 59 Familienarchiv Czernin, Karton 401, fol. 93r. desammlungen in Prag und Wien, in: Sammeln als Insti- 60 Schottenpfarre, Trauungsbuch 35, p. 103: „Copulavit Celsis- tution. Von der fürstlichen Wunderkammer zum Mäze- simus ac Excell. Dñus Josephus Comes de Garampi Nuntius natentum des Staates, hg. v. Marx Barbara, Rehberg Karl Apostol.“ Dem Archivar des Wiener Schottenklosters, Herrn Siegberg. München/Berlin 2006, S. 163–172, hier: S. 164f. Dr. Martin Czernin, danke ich für die digitale Aufnahme und Übersendung der Trauungsmatrik. 77 Juffinger Roswitha: Czernins Vermeer und dessen Präsentation zwischen 1845 und 1936, in: Vermeer. Die Malkunst. 61 Familienarchiv Czernin, Karton 401, fol. 136r. Spurensicherung an einem Meisterwerk, hg. v. Haag Sabi- 62 Familienarchiv Czernin, Karton 400, fol. 27r. ne, Oberthaler Elke, Pénot Sabine. Wien 2010, S. 69–75, 63 Der berühmte Unternehmer Wedgwood war der Großvater von Charles Darwin. 64 Familienarchiv Czernin, Karton 402, fol. 101f. 65 Familienarchiv Czernin, Karton 403, fol. 8r. 66 Familienarchiv Czernin, Karton 404, fol. 78r. 67 Siehe Fußnote 36, [Deinhardstein] 1845, S. 10f. hier S. 69. 78 Familienarchiv Czernin, Tagebuch Eugen Karl zum 7.1.1813 (= Bd. I/1813, S. 61). 79 Familienarchiv Czernin, Autographe, Sign. XV, 93: Prokop Steinl. 80 Ein berühmtes Bild (heute: The J. Paul Getty Museum, Los 68 Bäuerle Adolf: Was verdankt Oesterreich der beglückenden Angeles) von Jacques Wilbaut (1729–1806) zeigt Barthéle- Regierung Sr. Majestät Kaiser Franz des Ersten? Wien 1834, my zusammen mit Madame de Brionne (Louise-Julie-Con- S. 300f. stance de Rohan, Witwe von Charles Louis de Lorraine, 69 Familienarchiv Czernin, Karton 404, fol. 46. comte de Brionne) in der Gesellschaft des französischen 70 Zu Parforcejagden und diversen Jagdabenteuern des Grafen Staatsmanns Étienne-François de Choiseul, den Czernin vgl. Wachtel Georg: Memoiren des gräflich-Czernin’schen auf seiner Kavalierstour kennengelernt hatte. Barthélemy Schlosses Gestütthof nächst Neuhaus. Neuhaus 1875. verfasste auch Memoiren: Barthélemy Jean Jacques: Mé- 71 Siehe Fußnote 36, [Deinhardstein] 1845, S. 7. moirs sur la vie. Paris 1824. Seine Korrespondenz wurde 72 Zedinger Renate: Das Verwaltungszentrum im „Kaiser- zum Teil in folgenden Briefsammlungen ediert: Sainte- haus“ in Wien, in: Lothringens Erbe. Franz Stephan von Aulaire Marquis de (Hg.): Correspondance complète de Lothringen (1708–1765) und sein Wirken in Wirtschaft, Mme du Deffand avec la duchesse de Choiseul, l’abbé Bar- Wissenschaft und Kunst der Habsburgermonarchie, hg. v. thélemy et M. Craufurt. Paris 1866. Nisard Charles (Hg.): Zedinger Renate. St. Pölten 2000, S. 151–161. Correspondance inédite du Comte de Caylus avec Paciaudi 73 Familienarchiv Czernin, Karton 404, fol. 106r-v. 74 Siehe Fußnote 36, [Deinhardstein] 1845, S. 9. (1757–1765). Paris 1877. 81 Wagner, Hans: Wien von Maria Theresia bis zur Franzo- 75 Einen Teil der Botschafter-Korrespondenz Czernins mit senzeit. Aus den Tagebüchern des Grafen Karl von Zin- Kaiser Leopold I. hat ediert: Kalista Zdeněk (Hg.): Ko- zendorf. Wien 1972, S. 111 zum 28. April 1793. Die Gräfin respondence císaře Leopolda I. s Humprechtem Janem liest Barthélemys berühmten Reiserroman „Les Voyages du Černínem z Chudenic: April 1660–Sept. 1663. Prag 1936. jeune Anacharsis en Grèce“, der das Bild der damaligen Zeit An der Edition der bislang unveröffentlichen Briefe (1663– vom antiken Griechenland entscheidend geprägt hat. 1671) wird in einer italienisch-österreichisch-tschechischen 82 Zum Verhältnis der beiden Kunstmäzene vgl. Juffinger Kooperation gearbeitet. Vgl. Mat’a Petr, Sienell Stefan: Roswitha: Counts Czernin von Chudenitz and Lamberg- 457 Sprinzenstein, Two Illustrious Viennese Collectors: No- im Beamtenrock. Wien 1995, S. 221. Czernins Eingabe mit tes for New Research, in: La circulation des oeuvres d’art handschriftlichem Randvermerk des Kaisers: Familienar- 1789–1848, hg. v. Panzanelli Roberta, Preti-Hamard Moni- chiv Czernin, Karton 412, fol. 60f. ca. Rennes 2007, S. 117–123. 83 Siehe Fußnote 36, [Deinhardstein] 1845, S. 12. 103 Siehe Fußnote 99, Costenoble zum 31. Mai 1837 (Bd. II, S. 335). 84 Siehe Fußnote 36, [Deinhardstein] 1845, S. 9f. 104 Siehe Fußnote 99, Costenoble zum 1. November 1834 (Bd. 85 Familienarchiv Czernin, Karton 409, fol. 75r. II, S. 208). Ähnlich berichtet Caroline Pichler: „Es ergab 86 Siehe Fußnote 36, [Deinhardstein] 1845, S. 12f. sich, daß das Hoftheater Schwierigkeiten machte, weil die- 87 Familienarchiv Czernin, Autographe, Sign. XV, 83: Joseph ser ‚Fortunat‘ gleichsam eine Zauberkomödie sei, und Graf Rebell. Czernin schon aus ähnlicher Rücksicht beim ‚Traum ein Le- 88 Siehe Fußnote 36, [Deinhardstein] 1845, S. 13. ben‘ Anstände gemacht habe“. Vgl. Pichler Caroline: Denk- 89 Familienarchiv Czernin, Tagebuch Eugen Karl zum 14. würdigkeiten aus meinem Leben, hg. v. Blümml Emil April 1824 (S. 107): „In die Akademie zu St. Anna, wo die vom vorigen Präsidenten Lamberg der Akademie im Testament hinterlassene Gallerie auf Befehl meines Vaters aufgehangen ist“. 90 Familienarchiv Czernin, Karton 411, fol. 1f. und Karton 412, fol. 144f. 91 Familienarchiv Czernin, Karton 409, fol. 47r. 92 Familienarchiv Czernin, Karton 409, fol. 37f. 93 Familienarchiv Czernin, Karton 412, fol. 20f. 94 Familienarchiv Czernin, Karton 412, fol. 36v. 95 Siehe Fußnote 36, [Deinhardstein] 1845, S. 14. Karl, Bd. 2. München 1914, S. 303. 105 Familienarchiv Czernin, Karton 415, fol. 85: Wiener Fremden Blatt Nr. 282 vom 11. Oktober 1888, S. 12. 106 Siehe Fußnote 99, Costenoble zum 7. Juni 1833 (Bd. II, S. 159). 107 Siehe Fußnote 99, Costenoble zum 19. November 1833 (Bd. II, S. 173). 108 Siehe Fußnote 99, Costenoble zum 1. August 1832 (Bd. II, S. 119). 109 Familienarchiv Czernin, Tagebuch Eugen Karl zum 24. April 1845 (S. 334). Deinhardstein wurde von Eugen Karl 96 Zur Person Metternichs: Bertier de Sauvigny Guillaume Czernin am 28. April zum Essen eingeladen und erhielt bei de: Metternich. Staatsmann und Diplomat für Österreich dieser Gelegenheit verschiedene „Notaten“, die er in den und den Frieden. Gernsbach 1988. Der schriftliche Nach- Nekrolog einbauen sollte. lass Metternichs wurde – an brisanten Stellen leider zum 110 Siehe Fußnote 36, [Deinhardstein] 1845, S. 14f. Teil entfremdet – von seinem Sohn herausgegeben: Met- 111 Familienarchiv Czernin, Karton 400, fol. 4v-5r. ternich Fürst Richard von (Hg.): Memoiren, Dokumente 112 Siehe Fußnote 76, Juffinger (2006), S. 167. und verschiedene Schriftstücke aus dem Nachlaß des Für- 113 Pezzl Johann: Reise durch den Baierschen Kreis. Salzburg/ sten von Metternich, 8 Bde. Paris 1880–1884. 97 Familienarchiv Czernin, Tagebuch Eugen Karl zum 9. November 1827. 98 Familienarchiv Czernin, Karton 408, fol. 96r. Lepzig 1784, S. 226. 114 Familienarchiv Czernin, Karton 400, fol. 5v. 115 Siehe Fußnote 1, Konrad, Nr. 592 u. 593, S. 111f.: Mozart an seinen Vater: Wien, 9. u. 12. Mai 1781. 99 Costenoble Carl Ludwig: Aus dem Burgtheater 1818–1837. 116 Walter Friedrich (Hg.): Maria Theresia. Briefe und Akten- Tagebuchblätter. Wien 1889, zum 31. Oktober 1824 (Bd. I, stücke in Auswahl. Darmstadt 1968, S. 100: Instruktion für S. 325). den Ajo Josephs II., Feldmarschall Karl Grafen Batthyány, 100 Siehe Fußnote 99, Costenoble zum 11. Dezember 1824 (Bd. I, S. 330). 101 Siehe Fußnote 99, Costenoble zum 2. Dezember 1831 (Bd. II, S. 83). 102 Buxbaum Elisabeth: Joseph Schreyvogel. Der Aufklärer 458 1751. 117 Familienarchiv Czernin, Karton 400, fol. 13r. 118 Familienarchiv Czernin, Karton 403, fol. 138r. 119 Vajda Stephan: Felix Austria. Eine Geschichte Österreichs. Wien 1980, S. 371. 120 Siehe Fußnote 36, [Deinhardstein] 1845, S. 15. 123 Familienarchiv Czernin, Karton 412, fol. 101r. 121 Familienarchiv Czernin, Karton 400, fol. 32v. 124 Familienarchiv Czernin, Karton 401, fol. 24r. 122 Siehe Fußnote 36, [Deinhardstein] 1845, S. 1. 125 Siehe Fußnote 36, [Deinhardstein] 1845, S. 2 u. 9. 459